Du Drecksau, kehr zurück, wo du herkommst…
Wien 22, 4. September 2013 Bus Endstation 26A, Kagran: Ich warte auf einen Freund hier, damit wir gemeinsam in die U1 einsteigen.
Die Buslinie 26A fährt in ihre Endstation ein. Passagiere steigen aus. Eine gut gekleidete Dame steigt aus dem Bus und kommt direkt auf mich zu.
Direkt ins Gesicht sagt sie zu mir: „Du faule Drecksau, kehr zurück, wo du herkommst.“
Da ich täglich mit solchen Attacken rechne, antworte ich prompt: „Sind Sie krank?“ „Ja“, sagt sie, „umso besser für Sie, nicht wahr Drecksau?“
Ich habe nicht mehr geantwortet. Eine Dame geht vorbei und ist über die Szene erstaunt…Mein Freund kommt, ich erzähle ihm die Geschichte – Kopfschütteln. Wir steigen in die U1 und stellen fest, dass der Tag schon stressig begonnen hat… wie an anderen Tagen… La vie continue…
2 Kommentare
Claudia Seigerschmidt
Zunächst danke für den tollen Workshop am Publizistikinstitut gestrigen Datums. Ich gratuliere zu Ihrer Contenance, natürlich erübrigt sich in solcher Situation jede Reaktion, denn der Sender dieser "Message" disqualifiziert sich in höchstem Maße bereits selbst - jede Kritik, Reaktion und dgl. entspricht lediglich einer Vergeudung von Ressourcen, die man besser im Umgang mit positiven Menschen einsetzt. Eine bessere Belehrung zum Besseren hätten Sie gar nicht unternehmen können, leider wird sie beim Rezipienten (=schimpfende Frau) vermutlich mangels ausreichender Intelligenz nicht wahrgenommen. Bravo Ihrer Stärke Geschrieben um 28. Februar 2014 um 20:40 UhrVictor-Ezio Gabriel
Ich denke nicht, dass unsere Gesellschaft rassistischer geworden ist, sondern diese nur öffentlicher zur Schau stellt als früher. Nicht zuletzt dank Strache und Konsorten, ist die Hemmschwelle massiv gesunken. Alle Menschen erfreuen sich ihrer Redefreiheit und das ist meistens leider keine gute Sache, da die Zeit, die der Mund einer Person offen verbringt, umgekehrt proportional zu der Zeit steht, die die Person damit verbringt darüber nachzudenken, was sie sagt. Man sehe sich nur die Dame an, die stehenbleibt und den Kopf schüttelt. Sagen tut sie nichts. Natürlich nicht. Zivilcourage ist tot, da man sich von jedem Zivilterrorist gleich eine einfängt. Mit der Wirtschaftskrise hat das kaum was zu tun. Solche Menschen haben oft sehr wenig Gehirnschmaltz, gefolgt von schlechter Bildung, gefolgt von sehr viel Langeweile, weil man sich wegen zu wenig Gehirnschmaltz und zu wenig Bildung, schwer eine sinnvolle Beschäftigung sucht. Irgendwie muss die aufgestaute Energie raus, irgendwer musss schuld daran sein, dass ich so schlecht drauf bin. Mal sehen. Wer ist denn ein leichtes Ziel?... Geschrieben um 5. September 2013 um 16:27 Uhr