Ein Museum, das bewegt
Heute möchte ich hier kurz ein Museum vorstellen, das mich sehr beeindruckt hat: das „Museo Memoria y Tolerancia“ mitten im Zentrum von Mexiko-Stadt.
In diesem hellen, modernen Gebäude, das 2010 eröffnet wurde, dreht sich alles um die Abgründe der Menschheitsgeschichte, vom Holocaust bis zu aktuellen Krisenherden auf der ganzen Welt. Der Rundgang führt durch einen Original-Wagon, der KZ-Häftlinge nach Auschwitz brachte, vorbei an persönlichen Gegenständen von Genozid-Opfern aus Rwanda und Bosnien-Herzegowina und versäumt es auch nicht, die seit Jahren andauernde Gewalt hier in Mexiko zu thematisieren.
Die Darstellungen verharren jedoch nicht auf dieser Ebene. Vielmehr wird die Frage aufgeworfen, welcher Werte und Einstellungen es bedarf, um eine Kultur der Toleranz zu fördern, die derartiges Grauen nicht zulässt. Vorurteile und Stereotypen in unseren Gesellschaften, diskriminierte Bevölkerungsgruppen und Menschenrechte werden dabei genauso zur Sprache gebracht wie die zweischneidige Rolle der Medien. Diversität als Reichtum und Dialog als Mittel, Konflikte friedlich zu lösen, stehen im Mittelpunkt dieses zweiten Abschnitts des Museums.
Hier ein paar Eindrücke:

Das verlorene Potenzial – in Erinnerung an alle Kinder, die bei Genoziden umgekommen sind. Ein mit Glasperlen gefüllter Kubus.

„Die Kombination von Hass und Technologie ist eine der größten Bedrohungen für die Menschheit.“ Simon Wiesenthal (1908-2005)

„Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen und wie die Fische zu schwimmen, aber die einfache Kunst, wie Geschwister zu leben, beherrschen wir noch immer nicht.“ Martin Luther King (1929-1968)

Eine Gesellschaft, die darum kämpft, in Toleranz, Freiheit und Gerechtigkeit zu leben, ist eine Gesellschaft, die gelernt hat, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Menschen und Gruppen zu akzeptieren und den Reichtum der Diversität wertzuschätzen. – ES IST NICHT GENUG, IN EINEM MOMENT TOLERANT ZU SEIN, WAS DIE MENSCHHEIT BRAUCHT, IST EINE KULTUR DER TOLERANZ. Alfonso Ruíz Soto

Bürgerrechte und politische Rechte: Leben, Familie, Sicherheit, Gleichheit, das Recht, seine Meinung zu äußern, das Recht auf freie Religionsausübung.

Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte: Arbeit, Gesundheit, Bildung, keine Skaverei, Mutterschaft.