Österreich: Reden wir über Ethnic Profiling im Zug > Meine Erfahrung
Kapellenberg, 21. März 2015 – #EthnicProfiling Im Zug von Graz nach Wien. ÖBB Railjet 72, Wagen 24. Es ist 7:17 und wir sind zwischen Kapfenberg und Mürzzuschlag. Ich bin der einzige Schwarze im Wagon mit ungefähr 20 weiteren Personen. Plötzlich stehen zwei Polizisten in zivil erkennbar an der offen getragenen Polizeimarke: „Polizei (auf Deutsch). Passport, please (auf Englisch)“. Ich unterbreche meine die Arbeit an meinem Text und reiche Ihnen meinen Ausweis.
Sie nehmen ihn wortlos entgegen, geben ihn mir zurück und entfernen sich grußlos. Ich stehe auf und bin neugierig ob sie andere Reisende kontrollieren werden. Nein. Als mein Blick wieder auf die beiden Polizisten fällt, sehe ich sie im angeregten Gespräch mit einem Dritten. In ihm erkenne ich meinen Sitznachbar, der mit mir in Graz eingestiegen ist.
Als dieser an seinen Platz zurückkehrt und sich setzt sehe ich, dass er eine Waffe trägt (siehe Foto). Kurzer Zeit darauf kommt der Schaffner und verlangt die Fahrkarten. Als er bei meinem Sitznachbar ankommt zeigt dieser seine Polizeimarke.
Über diese Tatsachen, die auf dieser Strecke sehr oft passiert werde ich immer wieder nüchtern schildern bis diese erniedrigende rassistische Haltung verschwindet…
2 Kommentare
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Mukassa
Hallo alle, In Österreich lebt Mann diese subtile Rassismus,wenn Mann damit nicht konfrontiert ist kann Mann nicht wissen. Was ich sage will ist, nicht alle sind Idioten wie die Rassisten. Sie müssen die Statistiken schauen wie Handeln mit Ausland unser Wirtschaft verbessert. Leider. Geschrieben um 4. September 2015 um 11:16 Uhr -
Kaan
Ich bin aus Wien und habe in Salzburg studiert. Ich bin jedoch sogut wie jedes Wochenede nach Wien gefahren (ÖBB) um meine Projekte dort fortzusetzen. Im gesamten Wagon wurde immer nur ich kontrolliert und in einem Jahr waren das mind 10 Kontrollen. Ich habe immer diskutiert und ihnen deutlich gesagt, dass sie nichts anderes machen als mich zu diskriminieren – eine unterschwellige Propagandaarbeit – jeden, der/die nicht "österreichisch" ausschauen das Gefühl geben, nicht hierher zu gehören. Die meisten Polizisten sind arme Umsetzer dieser Politik, jedoch tragen sie Mitschuld an diesem Abkommen, wenn sie alles blind umsetzen. Wir wissen nur zu gut, dass die Polizei die meisten FPÖ anhänger haben. Es kam sogar oft vor, wenn ich mich aufgeregte und deren Polizzennummer verlangte, dass sie mein Gepäck nach Drogen und Waffen durchsuchten und mich bedrohten festzunehmen. Die Schengenkontrolle ist eine pure unterschwellige Propagandaarbeit um "nicht österreichisch-aussehenden" Österreicher zu diskrimieren und ihnen immer das Gefühl zu geben, dass sie eine Kontrolle nötig sind. Wie komme ich auf diesen Entschluss? Jedesmal fragte ich "warum sie gerade bei mir stehen geblieben sind?", bekam ich die Antwort, dass sie ganz einfach nach dem Aussehen entscheiden. Das ist definitv keine Stichprobe! #fail Geschrieben um 21. März 2015 um 19:21 Uhr