Promis & feinste Mode: Die Africa Fashion Week London 2013

27.08.2013 | 18:00 | Belinda Kazeem

Aller guten Dinge sind drei. Auch heuer fand wieder die African Fashion Week London statt. Die mittlerweile größte Veranstaltung für afrikanische Mode in den USA und Europa war wieder ein voller Erfolg. Belinda Kazeem war für M-MEDIA vor Ort.

Von heimischen Mainstreammedien ungeachtet, fand in London vom 1.-3. August 2013 zum dritten Mal die Africa Fashion Week London statt. Das Event wurde, wie auch in den Vorjahren von Ronke Ademiluyi und ihrem Team organisiert. Wie zu erwarten, ließen sich die Besucher*innen auch diesmal nicht lange bitten  –  im Vorjahr waren rund 20.000 Besucher*innen zu den Shows gekommen – und strömten in Scharen zur Old Truman Brewery im Londoner Hipsterviertel Shoreditch. Wer die Shows des dritten Tages sehen wollte, musste dann schon mal ordentlich anstehen, um eine Karte bzw. einen guten Sitzplatz zu bekommen.

Wir kennen ja die alle Bilder von Fashion Shows: Promiauflauf, Gerangel um die Sitze in der Front Row, zig-tausende Kameras, der eine oder andere Unfall auf dem Catwalk etc. etc. Und die Africa Fashion Week? Sie hatte all das, plus ihren Fokus auf afrikanisch inspirierte Mode zu bieten. Unter den Besucher*innen waren Stars der Musik, Design und Blogger*innenszene aus Afrika und der Diaspora. Allen voran die Sängerin der Noisettes, Shingai Shoniwa – sie war, gemeinsam mit Noëlla Carseris, eine der Ambassadors der Africa Fashion Week London 2013. Wo wir schon beim name dropping sind: Helen Jenning, Autorin von African Fashion Today und Herausgeberin von ARISE, befand sich ebenso unter den Gästen wie Samson Soboye, Stylist und Inhaber des Kultshops Soboye, sowie die Soul-Sängerin Debra Debs und Fifi Ejindu, eine der einflussreichsten Architektinnen und Geschäftsfrauen Nigerias.

Nigeria geht mit Concession Store voran

Apropos Nigeria: Das Land war auf und neben dem Laufsteg stark vertreten. Denn Ronke Ademiluyi geht es vor allem um eine Vernetzung der Diaspora mit dem afrikanischen Kontinent. Eines der Ergebnisse: Studio 29, der erste Concession Store der Africa Fashion Week London in Lagos. Weitere Standorte in ganz Afrika sollen folgen.

Die Africa Fashion Week London hat Ronke Ademiluyi vor mittlerweile drei Jahren ins Leben gerufen. Und bereits jetzt hat diese sich zu einer der größten Veranstaltungen für afrikanische Mode in Europa und den USA entwickelt. Vor allem werden Kollektionen von Nachwuchstalenten  vor einem interessierten Publikum präsentiert, darunter auch viele Designer*innen, Einkäufer*innen, Stylist*innen und Blogger*innen. Dass Ronke Ademiluyi dabei tatsächlich Wert auf Nachwuchsförderung legt, unterstreicht einmal mehr der Umstand, dass mit Tumisola Ladega eine erst 14-jährige Designerin, die Africa Fashion Week London 2013 eröffnete. Ja, ganz richtig gelesen: Tumisola Ladega ist 14 Jahre alt und lässt so manche andere Designer*innen richtig alt aussehen. Die junge Designerin ist in der Szene keine Unbekannte, wurden ihre Arbeiten doch bereits in Nigeria und den USA gezeigt. Ihre in schwarz-weiß gehaltene Kollektion kam auch beim Publikum der Africa Fashion Week London gut an.

Ebenfalls in schwarz-weiß, doch dies nur, um nicht von den eigentlichen Eyecatchern – ihren genialen Taschen – abzulenken, schickte die Designerin von SA4A Designs die Models auf den Laufsteg. Hier trifft Ankara auf Leder, außergewöhnliches Design und Liebe zu Details. Wer sich in ein Taschenmodell verliebte, konnte es im Rahmen der Ausstellung erwerben, denn SA4A Designs war ebenfalls mit einem Stand vertreten.

Disco trifft auf 50ies

Was mit dem ersten Tag schon vielversprechend begann, wurde in den nächsten beiden Tagen noch um einiges gesteigert. Bis an den Rand vollgepackt mit feinster afrikanischer Mode, Handtaschen, Abendgarderobe, Bademoden, Schmuck und Accessoires, die eine oder andere Herrenkollektion, bei der Bandbreite an Kreativität blieb kaum ein Wunsch offen. Und auch all jene, die befürchten, dass sich bereits nach dem ersten Tag ein Ankara- Overdose einstellen würde, wurden eines Besseren belehrt. Nicht nur wurde mit  einer Vielzahl an Stoffen gearbeitet, die Designer*innen nahmen auch Anleihen aus den verschiedensten Epochen – Discoglam, traf auf 50s Style, ja sogar Mittelalter Reminiszenzen waren auf dem Runway zu vermelden. Overdose hatte da tatsächlich keine Chance.

Meine persönlichen Highlights: DAY 1: Adopted Culture … Batik-Bast Kombi – Must Haves am laufenden Band. DAY 2: Vou Brown Collective … Pumpende Beats – DJ Homeboy sei Dank –, tanzende Models und dann erst die Designs.  Crown Rose  …. Ich sag nur BADEMODE! DAY 3: Der Preis für die heißesten Outfits geht an Jessica Baah und ihr Label Baah by Jessica Baah, definitiv.

Auch abseits des Runways war der kreative Output einer Aussteller*innen schier überwältigend. Ready to go headwraps von Kiyana Wraps , Killer Highheels im Kente Look, süße Kinderklamotten von House of Loulee , dazwischen Stew and Vegetable Soup mit Plantain, gute Musik, und vor allem ein nicht nur unheimlich hip gestyltes, sondern auch gut gelauntes Publikum, dass die Africa Fashion Week 2013 zu einem absoluten Highlight machte.

 


ein Kommentar

  • anjin

    ich die seite so super sie ist so nützlich Geschrieben um 19. November 2013 um 16:46 Uhr Antworten

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