Antidiskriminierung in der Steiermark: Behörden als Diskriminierungstäter

04.06.2013 | 16:51 | simon INOU

Seit einem Jahr existiert die Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark. Gestern hat die NGO ihren ersten Bericht vorgestellt und thematisiert dabei auch die strukturelle Diskriminierung bei steiermärkischen Behörden.

Wien – Es gab, laut Bericht 538 Anfragen an die Antidiskriminierungsstelle Steiermark im Jahre 2012. In 425 Fällen intervenierte die Stelle An die Antidiskriminierungsstelle wenden sich übrigens deutlich mehr Männer als Frauen: Im Jahre 2012 waren es 263 Männer und 162 Frauen. Sind Männer  in der Steiermark mehr diskriminiert als Frauen? “Nein Männer suchen eher schneller einen Weg, Gerechtigkeit zu erfahren während Frauen nachlässig sind weil sie schon an Diskriminierung gewöhnt sind ” stellt Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, fest.

19 Prozent der Diskriminierungsgründen finden bei den Behörden statt…

Die Antidiskriminierungsstelle in der Steiermark ist zuständig für alle Arten von Diskriminierungen basierend auf den sechs Dimensionen von Diversität: Alter, Behinderung, Ethnische Zugehörigkeit, Gender, Sexuelle Orientierung und Weltanschauung.  Im Jahre 2012 betraf ein drittel (33,41%) der Diskriminierungsfälle die ethnische Zugehörigkeit. Religionszugehörigkeit als Diskriminierungsgrund kam an die zweiten (12,23%) Stelle. Geschlecht (9,18%) und sexuelle Orientierung (6,35%) kamen jeweils an den dritten und vierten Stelle von Diskriminierungsgründen. Die Kategorie Mehrfachdiskrimierung ist dabei nicht zu vernachlässigen, die 11,29 % der Fälle ausmacht.

 

28,94% der Diskriminierungen passieren im öffentlichen Raum (Alltag). Mutig ist das Thematisieren der Diskriminierung, die bei den Behörden passieren. 19,76% der Diskriminierung finden bei den öffentlichen Behörden (Polizei, Magistrat…) statt. Können wir hier von struktureller Diskriminierung reden? Im Gespräch mit M-MEDIA stellt Daniela Grabovac klar:“Ja hier geht es um strukturelle Diskriminierungen, die in öffentlichen Institutionen passieren”. “Dagegen wird auch viel unternommen” führt sie fort, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Polizei, wo das Thema ethnic profiling noch eine große Rolle spielt.

 

An die Antidiskriminierungsstelle wenden sich übrigens deutlich mehr Männer als Frauen: Im Jahre 2012 waren es 263 Männer und 162 Frauen. Sind Männer  in der Steiermark mehr diskriminiert als Frauen? „Nein Männer suchen eher schneller einen Weg, Gerechtigkeit zu erfahren während Frauen nachlässig sind weil sie schon an Diskriminierung daran gewöhnt sind“ stellt Daniela Grabovac fest.

„Zeig dein Gesicht gegen Diskriminierung“

Das ist das Thema der kommenden Kampagne der Antidiskriminierungsstelle Steiermark mit den Holding Graz Linien, die am 15. Juni 2013 startet und eine Woche lang dauern wird. In dieser Kampagne geht es darum, die Sensibilisierung von Fahrgästen für ein positives Miteinander in den Fahrzeugen und gegen Diskriminierung im öffentlichen Verkehr mit entsprechenden Maßnahmen zu fördern. Alle SteirerInnen wurden aufgerufen, ihr Gesicht gegen Diskriminierung zu zeigen. Klaus Eberhartinger, Mario Haas, die Sturm Fußballmannschaft und Ivica Vasti konnten bereits für die Aktion gewonnen werden.


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