China: Vorbildliches Wiener Integrationsprojekt wird umgesetzt

10.12.2014 | 11:41 | Anna Preiser

Das Modell  „Start Wien“, ein Projekt von MA 17, dem Magistrat für Integration und Diversität der Stadt Wien, findet auch in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Guangzhou seine Umsetzung. 

Wien – „Start Wien“ gibt NeuzuwanderInnen in Wien seit 2008 Orientierungshilfe. Im Zuge des Startcoachings erhalten neue WienerInnen den Bildungspass, der Sprachkurse für Integrationsdeutschkurse beinhaltet sowie er dazu berechtigt, Informationsmodule zu besuchen.

Das Projekt zielt laut Goran Novakovic, Öffentlichkeitsarbeiter der MA 17, darauf ab, MigrantInnen – sobald der offizielle Aufenthalt genehmigt wurde – ausführlich über Möglichkeiten in der Stadt zu beraten. Es wird betont, dass das Programm freiwillig ist, also kein Zwang besteht. Es gehe darum, positive Anreize zu setzen. Sprachgutscheine erhalten Personen beispielsweise dann, nachdem Informationsmodule, die in verschiedenen Sprachen angeboten werden, besucht wurden. Durch die positiven Anreize stoße das Projekt auf großes Interesse seitens der MigrantInnen.

„Start Wien“ wird ausgezeichnet

Das Projekt wird laut MA 17 als eines ihrer erfolgreichsten bezeichnet. Dieses hat auch internationales Interesse in verschiedenen Städten erweckt. Wie Goran Novakovic im Gespräch mit M-MEDAI bestätigt, wurden Delegationen aus Tschechien und China nach Wien gesandt, um zu lernen, wie dieses Projekt funktioniert und was dieses erfolgreich macht. Das mit dem Europäischen Spracheninnovationssiegel 2010 und dem Österreichischen Integrationspreis 2010 ausgezeichnete Projekt „Start Wien“ erhielt auch im Jahre 2012 den 1. Guangzhou International Award for Urban Innovation in China. Dort stellte Goran Novakovic bei der Verleihung das Projekt vor.

Umsetzung in Guangzhou

Aufgrund des großen Interesses wurde nach Vorbild des Modells „Start Wien“ vor einigen Monaten auch in Guangzhou, der südchinesischen Wirtschaftsmetropole mit 16 Millionen EinwohnerInnen, auf Initiative der Stadtregierung das Büro für Migrant Service of Guangzhou Municipality eingerichtet. Eine Delegation des Büros war Ende November bereits zum dritten Mal in Wien (Siehe Bild), um ein Startcoaching zu besuchen und Informationen und praktische Details einzuholen. Auch weiterhin will das Büro Chen Shao Lang mit der MA 17 zusammenarbeiten.

Erreicht werden mit dem Projekt in Guangzhou, das in China bislang einzigartig ist, vor allem BinnenmigrantInnen sowie Einwanderinnen aus afrikanischen Ländern. Die Binnenmigration wie die Migration vom Land in Städte ist in China eine Herausforderung. Wichtig seien laut Novakovic in diesem Kontext daher Veranstaltungen und Information über das Stadtleben und Einrichtungen in der Stadt, damit die Orientierung zugezogener Landbevölkerung in der Stadt unterstützt wird. Auf die Anfrage seitens M-MEDIA an die Stadtregierung von Guangzhou für weitere Informationen bezüglich des aktuellen Standes des Projektes gibt es soweit keine Antwort.

Laut Novakovic ist die MA 17  stolz darauf, dass dieses Projekt international großes Interesse hervorgerufen und auch in anderen Städten Widerhall gefunden hat.


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