E-Learning Projekt für Islamunterricht erhält Auszeichnung

02.05.2012 | 11:43 | Nermin Ismail

Auszeichnung. Religionslehrer Lotfi Sakka wurde für seine selbstentwickelte Software geehrt.

Wien. „Die Bestätigung habe ich zuallererst durch meine Schüler bekommen. Das ist das Wichtigste“, meint Lotfi Sakka. Der 47-jährige tunesischstämmige Lehrer hat im Zuge seines Studiums der Islamischen Religionspädagogik mit dem Entwickeln eines interaktiven Lehrprojekts begonnen, für das er nun ausgezeichnet wurde: Das „Active Board“ ist eine Einführung in den islamischen Religionsunterricht, speziell in Wort und Bild aufbereitet für interaktive Tafeln. Der Award wurde ihm vergangene Woche von Unterrichtsministerin Claudia Schmied übergeben.

Wettbewerb für Innovation

E-Learning und E-Teaching sind an den Universitäten längst keine Besonderheit mehr, doch im Schulunterricht wird diese moderne Art des Unterrichtens noch zu wenig eingesetzt. Um das zu ändern, starteten die Betreiber des Portals bildung.at im Jahr 2002 den Lörning-Wettbewerb. Als Schwerpunkt sehen die Initiatoren die Innovationskraft österreichischer Schulen und suchen jedes Jahr aufs Neue die besten selbstgestalteten Lerninhalte. Best-Practice-Beispiele computer- und internetgestützter Lehrmittel wurden in mehreren Kategorien wie Naturwissenschaften, Sprachen sowie Technik ausgezeichnet. Dadurch, so das Ziel, sollen Schüler einen kreativen und kritischen Umgang mit Medien erlernen. Ein Kriterium ist auch, dass sich die Produkte auch professionell vermarkten lassen.

„Ein Unterrichtskonzept, das aus mehreren Etappen besteht“, so beschreibt Sakka das von ihm konzipierte, pädagogisch fundierte Modell. „Wir sind sehr stolz auf ihn und wünschen uns mehr von seinem Beispiel“, sagt Amena Shakir, die Leiterin des Hochschulstudienlehrgangs. Sakka studiert Islamwissenschaften an der Universität Wien und arbeitet nun auch an weiteren neuen Unterrichtskonzepten. Shakir: „Ich hoffe sehr, dass noch viele Studierende in unserer Einrichtung seinem Beispiel folgen werden.“

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 02.05.2012)


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