Eklat um Legasthenie-Test: Warum wir warten

19.02.2014 | 11:34 | Clara Akinyosoye

Am Montagabend hat M-MEDIA-Geschäftsführer simon INOU ein Foto von einem Legasthenie-Test über die sozialen Netzwerke verbreitet. Es zeigt ein Arbeitsblatt mit der Aufgabenstellung: „Streiche nur dann das Wort „NEGER“ durch, wenn im gleichen Quadrat auch noch das Wort „ENGER“ zu finden ist.“ Der Test liegt M-MEDIA vor. Eine bestürzte Mutter hatte sich an uns gewandt, weil ihr simon INOU und das von uns erst kürzlich ins Leben gerufene Projekt für diskriminierungsfreie Schulbücher bereits bekannt waren.

Die M-MEDIA Redaktion steht im ständigen Kontakt mit der Mutter und hat auch bereits mit der Schule Kontakt aufgenommen. Wir sehen aber – jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt – von einer Nennung der Schule und der betroffenen Lehrkraft ab. Wir haben uns auch dazu entschlossen mit der Berichterstattung zu diesem Fall zu warten bis Eltern und Schule diesen Vorfall diskutieren konnten. Unseren Informationen zufolge, wird das in Kürze passieren. Wenngleich wir als JournalistInnen höchstes Interesse daran haben LeserInnen über die näheren Umstände zu informieren und eine öffentliche Diskussion über diskriminierende Inhalte an Schulen anzuregen, sind wir sicher, dass Warten hier die richtige Entscheidung ist.


4 Kommentare

  • Klaus Steinacher

    Auch ich schließe mich Herrn Schneiders Kommentar an. Außerdem empfände ich eine öffentliche ENTSCHULDIGUNG bei der betroffenen Lehrerin als notwendig!Ich bin selbst Pädagoge und habe unfaire Darstellungen und Verbreitung von Halbwahrheiten durch öffentliche Medien in meinem Arbeitsfeld schon erlebt. Haben sie den Mut einen Fehler einzugestehen, ich würde sonst an ihrer Seriosität zweifeln. mfG Klaus Steinacher p.s. eine Antwort würde mich freuen Geschrieben um 23. Februar 2014 um 11:48 Uhr Antworten
  • Wolfgang Schneider

    Sehr geehrter Herr Inou, die korrekte Vorgangsweise wäre gewesen, dieses Beispiel der Kampagne für diskriminierungsfreies Schulmaterial hinzuzufügen und ohne Skandalisierung auf Änderung zu drängen. Leider sind Sie den anderen Weg gegangen, wohl einfach um der Publicity willen. Dabei haben Sie mutwillig die Zerstörung einer Existenz in Kauf genommen, denn der Lehrerin, die jetzt lt. anderen Medien "ausgeforscht" (!!) wurde, drohen jetzt berufliche Ächtung, Hohn und Spott und allgemeines Mobbing, obwohl ihr im genannten Unterrichtszusammenhang und im Verhalten nichts, und schon gar nicht Rassismus vorgeworfen werden kann. Auf Ihrer Facebook-Seite zeigen viele Ihrer "Freunde" dieselben Reaktionen, nur von der anderen Seite, die man schaudernd betrachtet, wenn Rechtspolitiker und ihre Anhänger über Asylwerber, Roma etc. sprechen, in einem Posting (das von Ihnen unkommentiert stehen gelassen wurde), wird der Lehrerin von einer Studentin (!!) sogar das physische Existenzrecht abgesprochen. Es wäre zu erwarten, dass Sie auch zu den vielen (milde ausgedrückt) weit überzogenen Reaktionen auch Worte finden. Auf Ihrer Homepage findet sich viel Richtiges und Gutes, aber auch Sie sind von der Gier nach Publicity nicht frei und richten offensichtlich auch etwas mutwillig Kollateralschäden an. Mutwillig Skandale produzieren und öffentliche Hassreaktionen anzündeln kann nie das richtige Mittel sein. Das ist die falsche Richtung, diejenigen, die Rassismus und andere Missstände aufzeigen, dürfen sich nicht in Richtung Revolutionswächter entwickeln. MFG WS Geschrieben um 20. Februar 2014 um 09:49 Uhr Antworten
    • Christoph Patsch

      Ich schliesse mich Herrn Schneiders Kommentar an. Geschrieben um 20. Februar 2014 um 15:07 Uhr
    • simon INOU

      simon INOU

      Sehr geehrte Damen und Herren, M-MEDIA hat absichtlich die Identität der Schule nicht publiziert. Weil es für uns nicht wichtig war und wir es nicht nötig gefunden haben. Laut unserer Informationen sind Stadtschulrat für Wien und Schule zur PRESSE gegangen, ohne mit den Eltern geredet zu haben. Das ist Verantwortungslos. Geschrieben um 24. Februar 2014 um 12:42 Uhr

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