Kurzmeldungen: Unternehmungen für Integration in den Bundesländern

15.07.2016 | 9:04 | Konstantin Auer

Kürzung der Mindestsicherung für Flüchtlinge in Oberösterreich, Debatten darüber auch in Niederösterreich – manchmal fragt man sich was in den Bundesländern für Integration überhaupt getan wird. M-MEDIA hat sich die Meldungen der letzten Monate aus den Bundesländern angeschaut und ein paar positive Entwicklungen festgestellt:

„Tirol für AnfängerInnen“

Tirol, 27. Juni 2016 – Das Bundesland Tirol hat die brennenden Fragen der neu angekommenen Flüchtlinge ernst genommen und die Broschüre „Tirol für AnfängerInnen“ neu herausgebracht. Diese erscheint nun in neun Sprachen und beantwortet alltagsrelevante Fragen. Integrationslandesrätin Christine Baur von den Grünen hofft, dass die Broschüre eine Orientierung gibt, Begegnungen zwischen Menschen fördert und die Teilhabe der Flüchtlinge am gesellschaftlichen Leben erleichtert. Neben Wissenswertem über die Tiroler Gesellschaft und Informationen zu Einbürgerung, Arbeit und Bildung sowie Behördenwege, werden auch die Adressen von Beratungsstellen für zusätzliche Informationen bereitgestellt. Die Broschüre, die in den Sprachen Deutsch, Türkisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Arabisch, Somali, Englisch und Französisch erscheint, soll aber auch als Willkommens-Gruß verstanden werden, so Baur.

„Sports with Refugees“ 

Kärnten, 2. Juli 2016 – Eine schöne Geste machte der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser von der Sozialdemokratischen Partei Österreich (SPÖ) als er „Sports with Refugees“ besuchte. Die Veranstaltung wurde vom Olympiazentrum Kärnten und dem Universitätssportinstitut Klagenfurt organisiert. Bei Fußball, Crossfit und Klettern ging es darum, Flüchtlinge und Menschen ohne Fluchthintergrund einander näher zu bringen. Sport eigne sich dafür ganz besonders, meint Kaiser.

Nachbarschaftshilfe

Vorarlberg, 12. Juli 2016 – Markus Wallner der Vorarlberger Landeshauptmann setzt sich für die Fortsetzung der Caritas-Nachbarschaftshilfe ein. Dabei können Menschen, die auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, gemeinnützige Tätigkeiten verrichten. Laut dem Politiker der Österreichischen Volkspartei sei dies wichtig für einen „strukturierten Tagesablauf“ und die Bildung von sozialen Kontakten und somit für die Integration. Das Projekt läuft in Vorarlberg zwar seit mehr als zwei Jahrzehnten, die rechtlichen Rahmenbedingungen seien aber nicht geklärt. Deshalb schrieb Wallner einen Brief an den Bundesminister für Soziales, Alois Stöger von der SPÖ, in welchem er ihn aufforderte, die zuständige Arbeitsgruppe auch mit Vorarlberg zu beschäftigen.

„Jugend am Werk“ durch Studie bestätigt

Steiermark, 13. Juli 2016 – Die bisher größte Studie zum Thema „Asylbetreuung in den Gemeinden“ bestätigte die Arbeit des steirischen Sozialdienstleisters „Jugend am Werk“. Die Studie, an der  mehr als 900 Gemeinden österreichweit teilnahmen, wurde von der Gfk Austria, einem Marktforschungsunternehmen, durchgeführt. Die Studie bestätigt, dass die Kleinheit der Betreuungseinheiten ein großer Erfolgsfaktor ist und Zelte und Containerdörfer die Integration verhindern.  Für „Jugend am Werk“, die zum Beispiel in Deutschlandsberg 33 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreuen, ist die Studie eine Bestätigung ihrer Arbeit. Denn es wurde auch gezeigt, dass neben kleinen Wohneinheiten auch die Betreuungsstruktur wichtig ist. In Deutschlandsberg leben die Flüchtlinge in kleinen Wohngemeinschaften in schon bestehenden oder revitalisierten Wohnräumen, so werden die Flüchtlinge nicht an die Peripherie gedrängt. Außerdem gibt es pro Jugendlichen einen Betreuer, Bezugspersonen, die auch Traumata behandeln und intensive Deutschkurse. (M-MEDIA/OTS)

Sommersprachkurse

Wien, 13. Juli 2016 – In Wien starten unter dem Namen „Sowieso Mehr!“ am 14. Juli Sommersprachkurse für Wiener Schulkinder. Dabei wird aber auch ein abwechslungsreiches Sport- und Freizeitprogramm angeboten. Die Plätze für die Kurse werden heuer von 1000 auf 2000 verdoppelt. (M-MEDIA/OTS)

 

 

 

 

 


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