Österreichische Studierende im Ausland: „Die Qualität geht vor“

26.05.2011 | 20:20 | Lisa Moravec

Immer mehr Studenten stellen sich nicht mehr nur die Frage, was sie studieren sollen, sondern auch wo sie es studieren sollen. Für einige österreichische Studenten ist die Antwort: England.

London. Die Hauptuniversität in Wien liegt nach dem Times Higher Education World University Ranking auf Platz 195, während Universitäten in Amerika und  England die Spitzenplätze belegen. Dies ist mitunter einer der Gründe warum sich jedes Jahr mehr und mehr junge Menschen aus Österreich für ein Studium in Großbritannien entscheiden.

„Die Universitäten in Wien haben zu viele Studenten,” sagt Ramin A. aus Wien, der in London seinen Bachelor (BA) macht, „die Unis sind für jeden offen, was eigentlich gut ist, aber sie sollten ein System finden.“ Von seiner Universität in England ist er begeistert, Vorlesungen der Hauptuniversität in Wien findet er hingegen nicht besonders motivierend. Er hat sich für ein Studium in England entschieden weil er sich, durch den Abschluss an einer renommierten Universität, einen interessanten Job erhofft.

Jede Universität in Großbritannien, egal ob privat oder staatlich, geht nach dem gleichen Unterrichtssystem vor: Vorlesungen und Tutorien werden in kleineren Gruppen als in Wien abgehalten – was Studenten verstärkt zum Mitdenken und diskutieren anspornt,  zusätzliche Workshops außerhalb der vorgegebenen Unterrichtszeiten, Informationen über Jobangebote und Veranstaltungen werden jedem Studenten per E-Mail zugesendet.

Die Erwartungen, die Professoren an ihre Studenten stellen sind hoch: exzellente Noten, permanente Anwesenheit und Involvierung in außeruniversitäre Veranstaltungen sind nur einige von vielen. Doch dieser Service hat auch seinen Preis. Die Studiengebühren in Großbritannien variieren für EU-Bürger von 1200 Pfund in Schottland bis zu 3290 Pfund im Rest des Landes.

Kostenintensives Studium

Ab 2012 werden sich noch weniger österreichische Studenten ein Studium in Großbritannien leisten können, da die britische Regierung die Studiengebühren aufgrund von Budgetsparmaßnahmen ab 2012 verdreifacht.

Der Großteil der Österreicher zahlt die Studiengebühren aus eigener Tasche. „Wenn man nicht von einem bestimmten sozialen Hintergrund kommt, ist es kaum möglich in England zu studieren, was sehr schade ist“, sagt der Grazer Paul Klingenberg, der seit September in London studiert.

Grundsätzlich ist es jedem Studenten möglich sich für ein Student Loan (Darlehen) bei der Regierung in Großbritannien zu bewerben. Im Gegensatz zu Drittstaatsangehörigen kommen Österreicher bis jetzt vergleichsweise günstig davon – diese bezahlen bereits die dreifache Summe.

Neben den Studiengebühren sind auch die Lebenserhaltungskosten in Großbritannien höher als in Österreich. Doch der Großteil der internationalen Studenten nimmt für die Qualität des Studiums auch einen niedrigeren Lebensstandard in Kauf.

 


ein Kommentar

  • Auslandsstudentin

    Falsch! Die Universität Wien liegt auf Platz 195. http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/2010-2011/top-200.html Geschrieben um 15. November 2011 um 11:55 Uhr Antworten

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