Wien: Lehrer-Handbuch gegen Vorurteile

24.02.2012 | 18:04 | Robert Erlachner

Das Sir Peter Ustinov Institut hat in Kooperation mit dem Wiener Stadtschulrat einen Lehrplan erarbeitet, der dabei helfen soll Vorurteile abzubauen. Das Projekt konnte durch die Unterstützung des Vereins Respekt.net verwirklicht werden.

Die Schule ist ein Ort, an welchem Vorurteile öffentlich zu Tage treten. Sie ist aber auch jener Ort, an dem Lehrer diesen bewusst und praxisorientiert entgegenwirken können, indem sie auf Stereotype aufmerksam machen und diesen schon im Vorfeld begegnen. Möglichen Ressentiments bereits in der Schule Vorschub zu leisten, ist eine wesentliche Triebfeder des Projekts „Kompetenz im Umgang mit Vorurteilen in der Schule“. Das Sir Peter Ustinov Institut und der Wiener Stadtschulrat haben nun ein Handbuch entwickelt, dass Lehrern dabei helfen soll Vorurteilen entgegenzuwirken.

Das Handbuch zielt auf Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung ab und sollte Lehrern an Wiener AHS-Unterstufen, Mittel- und Hauptschulen sowohl auf praktischer, als auch theoretischer Ebene Hilfestellung für den Unterricht bieten. Erarbeitet wurde das Handbuch von renommierten Lehrkörpern und Fachexperten. Im April wird es der Öffentlichkeit vorgestellt.

Waffe gegen Vorurteile

„Vorurteile in der Schule verbreiten sich nicht entlang realer Begebenheiten“, meint Anton Pelinka, Leiter des Konfliktforschungsinstituts in Budapest. Gerade deshalb sei ein „ständiges, hartnäckiges Hinterfragen von Vorurteilen im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens“ notwendig. In dieselbe Kerbe schlägt die Präsidentin des Wiener Stadtschulrates Susanne Brandsteidl. Für sie ist Bildung „die wirksamste Waffe im Kampf gegen Vorurteile.“  Brandsteidl weiter: „In der Schule haben wir dabei die einmalige Chance, in einer besonders wichtigen Zeit der Persönlichkeitsprägung eines jeden Menschen, in der Kindheit und Jugend, durch Bildung und Erziehung zu einer toleranteren und humaneren Gesellschaft beizutragen.“ Wiens Schulen, Lehrer und Lehrerinnen würden diese Herausforderung mit großem Engagement annehmen.

14.700 Euro über die Projektbörse Respekt.net

Über die Projektbörse Respekt.net, eine überparteiliche Initiative zur Förderung von gesellschaftspolitischem Engagement, wurden von 55 Personen aus der Zivilgesellschaft 14.700 Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt. Bildung hat eben ihren Preis.


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