Buchrezension: Melih Gördeslis „Integration“ – Es fehlt an Substanz

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30.01.2013 | 13:00 | Ania Haar

Melih M. Gördesli hat sein zweites Buch „Integration“ präsentiert. Fazit: Ein Kommentar ohne Lösungsansätze, der aber manchmal zum Schmunzeln anregt. 

Buchrezension. Leider sind der Einleitungstext zum Buch und die Statements von Persönlichkeiten am Anfang des Buches spannender als das Werk selbst. Schade eigentlich. Der junge Autor bemüht sich zwar, aber er macht nichts anderes, als sich die Rosinen aus den Integrationsdebatten herauszupicken und diese in sieben Kapiteln auf seine Art und Weise zu kommentieren.

Der Leser erfährt bei der Lektüre des Buches nichts Neues, nichts Konstruktives. Was der Leser aber in erster Linie erfährt, ist, wie es Gördesli selbst geht. Der junge Autor wirkt nicht nur frustriert und deprimiert und schlägt sich arbeitslos von Tag zu Tag durch, sondern er hat auch wenig Respekt anderen Menschen gegenüber. Zwar bemüht er sich Vorurteile abzulegen, aber das gelingt ihm nicht immer. Im belehrenden Ton erzählt er dem Leser seine Sicht der Dinge – über das Leben im Gemeindebau zum Beispiel. Das mag für manche Leser interessant sein. Die Analysen haben aber wenig Substanz und bleiben auf einem flachen Niveau. Was Gördeslis Toilettengänge mit dem ernsthaften Thema Integration zu tun haben sollen, fragt sich der Leser wohl auch. Das Buch hat Gördesli selbst herausgegeben. Auch das merkt man. Ein professionelles Lektorat wäre notwendig gewesen.

Wer mehr über das Leben von Gördesli erfahren will, dem kann das Buch empfohlen werden. Ab und zu muss man schmunzeln, aber das war´s auch. Wer allerdings nach einer intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Thema Integration sucht, wird nichts Neues finden. Keine Botschaft, keine Lösungsansätze und mindestens eine unbeantwortete Frage bleibt am Ende: Was wollte der Autor mit dem Buch eigentlich sagen?


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