Buchrezension: „Politischer Antirassismus“ von Ljubomir Bratić

ÜBER DAS BUCH
  • Politischer Antirassismus Ljubomir Bratić Löcker Verlag, Herbst 2010 19,80 €

26.07.2011 | 21:18 | Ania Haar

In seinem neusten Buch „Politischer Antirassismus – Selbstorganisation, Historisierung als Strategie und diskursive Interventionen“ geht Ljubomir Bratić der Frage des Rassismus aus Sicht von Migranten nach.

Um die Konstruktion des politischen Antirassismus zu verstehen ist ein anderer Blick auf den Begriff des Rassismus notwendig. Dieser ist, vereinfacht gesagt, nicht als ein Fehlverhalten eines Individuums zu verstehen, sondern als Ergebnis bestimmter Machtverhältnisse,  die sich innerhalb einer Gesellschaft herausgebildet haben. Und weil Rassismus so fest verankert ist, dass er zu einer Art Selbstverständlichkeit geworden ist, hilft nur eines – den Rassismus zu hinterfragen.

In einer Spanne von zehn Jahren publiziert Ljubomir Bratić in diversen Medien Beiträge zu diesem Thema. Und setzt sich kritisch mit der Rolle der Mehrheitsgesellschaft und Migranten auseinander. So ist seiner Meinung nach, das Herz des Rassismus das Ausländerbeschäftigungsgesetz. Das Gesetz ist als Ergebnis institutioneller Vereinbarungen mehrerer Interessenvertretungen zu verstehen. Mit der Konsequenz, dass es zwischen besseren und schlechteren Arbeitnehmern unterscheidet. Und somit ein rassistisches Parallelrechtssystem schafft, weil Migranten keinen unbegrenzten Zugang zu allen Jobs haben, obwohl sie über vergleichbare Qualifikationen mit den Einheimischen verfügen. Was nach Bratic, helfen könnte? Denkschemata zu durchbrechen und neue Wege zu entwickeln.


Kommentieren Sie den Artikel





Weitere Artikel von Ania Haar