Nigerianer ist künstlerischer Leiter der Biennale von Venedig

04.09.2015 | 16:03 | Lisa Moravec

Bis November sind die Tore der Biennale die Venezia, die internationale Kunstausstellung von Venedig offen. Kuratiert wird sie von nigerianischen Okwui Enwezor, der Seit Oktober 2011 ist er Direktor des Hauses der Kunst in München.

Wie jedes Jahr bietet die gesamte Stadt Venedig von Mai bis November ein internationales Kunstforum für soziale, politische und wirtschaftliche Visionen. Das Jahr 2015 bezeichnet einen kulturellen Wendepunkt der Biennale in Venedig.

Okwui Enwezor, geboren in Nigeria, ist der erste afrikanisch-amerikanische Kurator der ältesten Kunstausstellung, die alle zwei Jahre stattfindet. Sein Ziel ist es, die Besuchern dazu anzuregen, über den derzeitigen Stand unserer Weltgeschehnisse und deren bildliches Auftauchen kritisch zu reflektieren. Ganz im Sinne der immer wichtig werdenden Debatte über die Aufarbeitung der postkolonialen Weltgeschichte und deren aktuelle Ereignisse im öffentlichen Raum, steht Enwezors Leittitel der 56. Biennale All the World’s Futures.

Die gezeigten Künstler stammen aus fünfunddreißig Ländern. Trotz unterschiedlichster Herkunft und Arbeitsmethoden treten sie auf der Biennale als einstimmige Koalition unter der künstlerischen Leitung des afrikanisch-amerikanischen Kurators auf. Ihre performativen und visuellen Werke vermitteln den Besuchern des Ausstellungsareals, dass es (auch politisch) an der Zeit ist, die Welt nicht als abgegrenztes nationales Konstrukt zu erleben, sondern aktiv dagegen zu arbeiten.

Mit der Realisierung von Enwezors Ausstellungskonzeptes scheint es, als ob die erste Hürde dafür bereits genommen wurde.


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