Religion: Schöne Verse im Koran

04.05.2011 | 16:10 | Ania Haar

„Sein sind die schönsten Namen““: In der Neuauflage des heiligen Buchs der Muslime, finden sich die schönsten Verse aus dem Koran in einer einfachen Sprache. Es soll dem Leser die Glaubenspraxis näherbringen.

Wien. Was haben eine islamische Theologin und ein deutscher, christlicher Religionspädagoge gemeinsam? Sie publizieren gemeinsam ein Buch – in „Sein sind die schönsten Namen“ finden sich die schönsten Verse aus dem Koran, dem heiligen Buch der Muslime.

Die Übersetzung des Koran gilt in der islamischen Theologie als unmöglich, weil es im muslimischen Verständnis die Worte Gottes sind, die man nicht verändern soll. Hinzu kommt, dass beim Übersetzen zu viele Interpretationen hineinfließen würden. Daher sollte man den Koran auf Arabisch lesen. Aber was tun, wenn man kein Arabisch kann? Dann vielleicht doch eine Übersetzung.

Das Problem ist allerdings, dass der Koran in einer Sprache aus dem siebten Jahrhundert verfasst ist, die heute schwer verständlich ist. Es ist also eine Vereinfachung der Sprache notwendig, eine Übertragung. Dabei handelt es sich nicht gleich um eine Übersetzung, sondern um eine Anpassung des übersetzten Textes an die heutige Sprache. Dietrich Steinwede schaute sich die existierenden deutschen Übersetzungen an, Hamideh Mohagheghi verglich sie mit dem arabischen Original.

Mehrere Korrekturen des Textes und die Auswahl der geeigneten Worte waren notwendig, um die Sprache nicht nur lesbar, sondern auch einfacher zu machen, ohne dass die inhaltliche Bedeutung verlustig ging.

Das Buch soll dem Leser die Praxis des Glaubens näherbringen; etwa mit Prophetengeschichten und Passagen über die Rolle des Mannes und der Frau.

(ANIA HAAR, „Die Presse“, Print-Ausgabe, 04.05.2011)


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