Und dann kam der Regen: Ein Aufstand in Bolivien

14.03.2012 | 9:15 | Milagros Martinez-Flener

Film. „También la lluvia“ läuft am 20.März in Österreich an. 

Wien/Mmf. „También la lluvia“ – zu Deutsch „Und dann der Regen“. Das ist der Titel des Films, in dem die spanische Regisseurin Icíar Bollaín die Ankunft von Christoph Kolumbus in der Neuen Welt mit der Landung eines spanischen Filmteams in Bolivien verknüpft, sowie den Aufstand der Indianer gegen die spanischen Eroberer im 16.Jahrhundert mit dem Wasseraufstand von Cochabamba aus dem Jahr 2000.

Fantasie und Wirklichkeit greifen in ihrem Film im Film subtil ineinander. Die Arbeit gestaltete sich für die Regisseurin als große Herausforderung, da sie drei Filme gleichzeitig erzählt. „Ich musste einen historischen Film drehen, den Wasserkonflikt aus der jüngsten Vergangenheit und schließlich die Geschichte der Dreharbeiten und die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten Sebastián und Costa (gespielt von Gael García Bernal und Luis Tosar, Anm.) erzählen.“

Zum Hintergrund: 2010 verkaufte die bolivianische Regierung die Wasserversorgung in der Region Cochabamba an einen internationalen Konzern, die rigorosen Preiserhöhungen von mehr als 300 Prozent bedeuteten für viele Familien der Region, die mit weniger als 100 Dollar im Monat auskommen müssen, eine lebensbedrohliche Situation, da ihnen sogar das Auffangen von Regenwasser untersagt wurde. Die Proteste der Bevölkerung eskalierten zum offenen Aufstand, die Arme kam zum Einsatz. Schließlich wurden die Verträge rückgängig gemacht.

Premiere: „También la lluvia“ (Spanisch mit deutschen Untertiteln) am 20.März 2012, 20 Uhr im Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien. Kartenreservierung unter ✆01/587 90-62 oder per Mail an kasse@filmcasino.at

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 14.03.2012)


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