Von Wien nach Barranquilla: Stationen einer Flucht

TIPP: „Von Wien nach Barranquilla: Stationen der Flucht ins karibische Exil, 1938/39“.
  • Montag bis Freitag, von acht bis 20 Uhr
  • VHS Wiener Urania, Uraniastraße 1, 1010 Wien, 3. Stock.
  • Die Ausstellung läuft bis 31.März 2012.
  • Der Eintritt ist frei.
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07.03.2012 | 9:20 | Milagros Martinez-Flener

Eine Anstellung zeigt wie 1938 viele Juden nach Südamerika flohen. In der Stadt Barranquilla leben heute noch viele von ihnen. Ziel der Ausstellung ist die eingehende Auseinandersetzung der Besucher.

Wien. Im Rahmen der Ausstellung „Nomaden in den Amerikas“ präsentiert der Forschungs- und Kulturverein für Kontinentalamerika und die Karibik (Konak) die Sonderausstellung „Von Wien nach Barranquilla: Stationen der Flucht ins karibische Exil, 1938/39“.

Die Ausstellung erzählt anhand von zeitgenössischen privaten Fotografien der Wiener Familien Steckerl-Fuchs, Backenroth-Steckerl und Zeisel-Flatter und zahlreichen Interviews, wie sich das bis dahin normale Leben vieler Juden in Wien nach 1938 dramatisch verändert hat.

Mittels Landkarten, persönlicher Dokumente und weiteren Archivmaterials zeigt die Ausstellung ganz klar, wie akribisch eine erfolgreiche Flucht geplant werden musste und welche Behörden (Konsulat, Gesundheitsamt, Polizeikommissariat) und Firmen (Banken, Expeditions- und Schiffsgesellschaften) bei der Planung und Umsetzung involviert waren.

Ziel der Ausstellung ist die eingehende Auseinandersetzung der Besucher mit den gewaltsamen und rassistischen Hintergründen der Flucht von drei Wiener jüdischen Familien nach Kolumbien. Darüber hinaus möchte die Ausstellung einen Beitrag dazu leisten, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus und ihre Schicksale zu wahren und die Erinnerung an das zugefügte Unrecht aufrechtzuerhalten.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 07.03.2012)

 


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