Workshops für MusikerInnen mit Migrationshintergund

12.09.2011 | 9:00 | Anke Lamprecht

Heute startet eine Vortragsreihe, durch die MusikerInnen lernen sollen, wie sie erfolgreich im Musikgeschäft arbeiten können. Die Bandbreite reicht von rechtlichen Basisinformationen, über Selbstvermarktungstipps bis hin zur Vernetzung mit Managements.

„Kulturen in Bewegung“, die Kunst- und Kulturinitiative im VIDC (Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit) veranstaltet gemeinsam mit MICA (Music Information Center Austria)  zwischen 12.09 und 10.10. eine Workshop-Reihe, die sich besonders an MusikerInnen mit migrantischem Background und deren Managements richtet.

An fünf verschiedenen Tagen beschäftigen sich Vortragende mit enormen Praxiswissen, u.a. mit den Themen Selbstvermarktung, Verträge, AKM (Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger), CD-Produktion, Förderwesen und Urheberrecht. Dabei soll auch auf etwaige kulturell unterschiedliche Konzeptionen dieser Bereiche eingegangen werden. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos.

Kulturabteilung der Stadt Wien „wenig visionär“

Martina Könighofer und Horst Watzl, die Initiatoren des Projekts, möchten vor allem KünstlerInnen unterstützen, die mit der österreichischen Musikindustrie (so klein sie auch sein möge) noch wenig vertraut sind. Die Vermittlung von Basiswissen über Rechte und Pflichten in der Musikarbeit steht am Anfang, aber mindestens genauso wichtig ist die Vernetzung von KünstlerInnen, Managements und VeranstalterInnen. Hierfür sollen die Workshop-Abende ebenfalls Zeit und Raum bieten. „Vielleicht ergibt sich daraus die ein oder andere Zusammenarbeit. Wir haben an neu entstehenden, interkulturellen Musikprojekten großes Interesse und können begleitend zur Seite stehen“, sagt Horst Watzl. In Wien, meint Watzl weiter,  gebe es neben dem VIDC diesbezüglich nichts Vergleichbares. Die Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) sei „in dieser Hinsicht wenig visionär.“ Dadurch werde „unglaublich viel künstlerisches Potenzial liegen gelassen.“

AKM als Schreckgespenst

Also wolle man die Dinge mit „Musician – now what?“ nun selbst in die Hand nehmen. „Wir wollen auch das Selbstbewusstsein der MusikerInnen stärken und Schwellenängste abbauen. Für viele sind Institutionen wie die AKM Schreckgespenster“, weiß Martina Könighofer. Einer der Veranstaltungsabende findet nicht zuletzt deshalb auch in den Räumlichkeiten der „Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger“ statt.

Dolmetsch in mindestens vier Sprachen

Die Vortragenden referieren auf Deutsch, aber es steht ein Dolmetsch für die Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch und Russisch zur Verfügung. Dolmetsch in weiteren Sprachen ist eventuell möglich. Wichtig ist es, den Übersetzungswunsch bei der Anmeldung per E-Mail bekannt zu geben.


ein Kommentar

  • Ines_Pfotenprinzessin

    Meiner Meinung nach sollte jede Art künstlerischen Interesses unterstützt werden -und besonders toll ist es natürlich,wenn diese Chance aufgrund der mehrsprachigen Workshops Deutschsprachige wie auch Menschen mit Migrationshintergrund nützen können. Toller Artikel! Geschrieben um 15. September 2011 um 17:40 Uhr Antworten

Kommentieren Sie den Artikel





Weitere Artikel von Anke Lamprecht