Yu Hui porträtiert Wienerinnen und Wiener

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19.04.2011 | 21:43 | Ania Haar

Gebürtige Chinesin Yu Hui porträtierte Menschen in Wien und machte ein Buch daraus. Ein interessanter Querschnitt durch eine Großstadt: Markante Gesichter, kurze Geschichten einer interkulturellen Gesellschaft.

Wien/Aha. „Darf ich Sie bitte zeichnen?“ Egal, wo sie hinkommt, spricht Yu Hui Menschen an, holt ihren Zeichenblock heraus und fängt an, Striche zu setzen. So zeichnet sie etwa den Margaretener Bezirksvorsteher Kurt Wimmer, aber auch anonyme Patienten einer Ordination, Besucher im Prater, einen Clown vor dem Stephansdom, Deutschkursteilnehmer und „Steirer“ auf dem Rathausplatz. Und zu jedem Bild erzählt sie auch gleich eine Geschichte.

Hui wuchs in der chinesischen Stadt Wuhan in einer Künstlerfamilie auf. Sie ist bereits über vierzig Jahre alt, als sie einen Neubeginn wagt. In Wien angekommen, kann sie wegen nicht ausreichender Deutschkenntnisse ihren Beruf– sie war Dozentin für Chemie und Mathematik – nicht ausüben. Neben ihrem Job bei einer chinesischen Zeitung fängt sie mit dem Buchprojekt an. Auch wenn der Verlag ein wenig zu deutlich am Lektorat gespart hat, ist es ein interessanter Querschnitt durch eine Großstadt. Markante Gesichter, kurze Geschichten einer interkulturellen Gesellschaft.

Das Buch ist mit einem Vorwort der Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger versehen. Vorgestellt wird das Buch inklusive einer Ausstellung der Bilder von 26. bis 29. April in der Bezirksvorstehung Mariahilf.

 

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 20.04.2011)


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