Wirtschaftskammer Österreich startet Werbekampagne für Reinigungsberufe

19.10.2015 | 16:53 | Iuliana Matusova

„Unverzichtbar“ heißt die Kampagne die in einer Woche startet.

Wien– Gleich nach dem Wahlkampf sind auf den Straßen in Wien neuen Plakaten erschienen. Auf den Ersten Blick scheint es so, dass sie deutliche politische Inhalte haben. Auf den Plakaten sind verschiedene Menschen mit Migrationshintergrund abgebildet. Neben einer Frau mit Kopftuch steht die Botschaft „Für FPÖ? Unverzichtbar!“.

Mehr Information dazu gibt es nicht, außer die Internetadresse: www.unverzichtbar.at . Auf dieser Homepage sind dieselben Bilder wie auf Plakaten zu sehen und darunter einen Zähler. Dieser sagt uns wann genau die Kampagne starten wird. Die Auflösung findet aus heutiger Sicht in 7 Tage 10 Stunden und 50 Minuten statt. Ganz unten gibt es die Email Adresse office@unverzichtbar.at . Mehrmals haben wir versucht diese zu erreichen. Leider erfolglos, da diese nicht aktiv ist.

Im Laufe unserer Recherche haben wir herausgefunden, dass die Plakaten von der Werbeagentur „Frischblut“ aus Linz gestaltet wurden. Weiter sind wir drauf hingewiesen, dass hinter dieser Kampagne, die eigentlich nicht politisch sondern sozial ist, die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) steht. Mit dieser Kampagne will die Bundesinnung der chemischen Gewerbe und der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger zum Nachdenken bringen wer für Wien wirklich unverzichtbar ist. Die sind laut WKO Putzkräfte unter denen auch viele MigrantInnen sind.

Der Berufszweigobmann von der Bundesinnung Gerhard Komarek in einem Gespräch mit M-MEDIA erklärte warum solche Initiativen für Wien wichtig sind: „Stellen wir uns vor, dass es ein Chef von einer großen Bank in Wien zwei Wochen nicht zur Arbeit geht— nichts passiert, aber wenn eine Putzfrau nicht zwei Wochen zum dieser Bank zu putzen kommt—dann wird es Jeder merken“. Damit begründet Herr Komarek, dass es notwendig ist die Bevölkerung zu informieren wer für sie Wien jeden Tag sauber macht.

Die OrganisatorInnen versprechen „die Menschen vor den Vorgang zu holen“ und ihre Gesichter zu zeigen. „Wie die PolitikerInnen aussehen ist uns bekannt. Wir wollen auch die Leute zeigen, die sehr viel für die Stadt machen, aber trotzdem im Schatten sind“, sagt Gerhard Komarek und hofft, dass „diese Kampagne auch Menschen motivieren könnte sich für diese Jobs zu bewerben“.

 


Kommentieren Sie den Artikel





Weitere Artikel von Iuliana Matusova