An Papst Franziskus: Der 1. Genozid des 20. Jahrhunderts fand in Afrika statt

14.04.2015 | 10:34 | simon INOU
Gestern haben Sie im Petersdom zur Eröffnung der Messe mit armenischen Gläubigen zum Gedenken an den Völkermord von 100 Jahren aufgerufen. Diesen Völkermord bezeichneten Sie es als «den ersten Genozid des 20. Jarhunderts.» Ich habe Respekt vor den Opfern und hoffe, dass (irgendwann) Reparationen so schnell wie möglich an die Armeniern gezahlt werden.
Eure Heiligkeit. Groß ist dennoch meine Überraschung, dass Sie sagen, es sei der erste Genozid des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte lehrt uns anderes: Der allererste Völkermord wurde genau vor 111 Jahren von den Deutschen gegen die Völker der Herero und Nama in Namibia verübt. Zwischen 1904 und 1908 wurden 110.000 Hereros und Namas systematisch ermordet. Der Vernichtungsbefehl des preußischen Offiziers, General der Infanterie und Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) Lothar von Trotha gilt als Grundlage des Völkermordes an den Herero.
Im Wortlaut sagte er: „Die Herero sind nicht mehr Deutsche Untertanen. […] Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen.“
Ein Vertreter der Familie Trotha, nämlich Thilo von Trotha entschuldigte sich und seine Familie. Allerdings hat sich das mehrheitlich christliche Deutschland bis heute NIE offiziell entschuldigt. Obwohl die Befehlsführung im Namen Deutschlands umgesetzt wurde. Aber was ist das Leben eines Afrikaners gegenüber das Leben eines Europäers?
Ich hoffe, Eure Heiligkeit, Sie zumindest richtig informiert zu haben und bin der festen Überzeugung, dass Sie das nächste Mal diese Geschichte weiter erzählen werden.
2 Kommentare
Langthaler Richard
Ich hoffe, dieser Artikel wird Papst Franziskus zur Kenntnis gebracht. Man könnte auch vermuten, dass die "Erfahrungen" mit den Hereros und Namas in "Deutsch-Südwest" in die brutale Kriegsführung im 1. Weltkrieg eingeflossen sind; schließlich war Deutschland der Verbündete der Türkei und nach glaubwürdigen Dokumenten waren deutsche Diplomaten und Militärs sehr wohl über den Mord und die Todesmärsche der Armenier informiert und möglicherweise involviert. Einige Jahre später gab es die KZ in Deutschland und später die systematische Vernichtung von Juden und Roma sowie der slawischen "Untermenschen". Richard Langthaler Geschrieben um 17. April 2015 um 10:12 Uhrgerd meuer
Mon tr'es cher Simon, So ist es und 'unser'Papst muss eben noch VIEL lernen. Vielleicht bringen es ihm ja die schwarzen Kardinäle bei !!! gerd le meilleur PS: nicht dass wir jetzt einen Wettbewerb um Genozide beginnen wollten: NEIN! Geschrieben um 15. April 2015 um 15:42 Uhr
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