ERT-Schließung: „Die Journalisten senden bis die Polizei sie rauswirft“
12.06.2013 | 13:45 | simon INOU
M-MEDIA: Was sagen Sie dazu, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Griechenland zugesperrt hat?
Moschos Voitsidis: Danke für diese Gelegenheit. Diese Entscheidung ist einfach schockierend. In der Geschichte Europas ist das, meiner Meinung nach, das erste Mal, dass eine öffentlich rechtliche Radio und TV-Anstalt von den eigenen Behörden zugesperrt wird.
Bedeutet das, dass heute früh der öffentlich-rechtliche Rundfunk erstmals nicht gesendet hat?
Aus den Informationen, die ich gerade von Thessaloniki erhalten habe, geht hervor, dass die JournalistInnen heute früh ins Büro gegangen sind. Sie haben ganz normal gearbeitet und gesendet. Sie wollen das solange tun bis die Polizei kommt und alle rauswirft. Was noch nicht der Fall sein wird.
Warum hat die Regierung die Schließung angeordnet?
Die sogenannte EU Troika hat alles beschlossen. Sie wollte eine Reduzierung von Beamten. Und die griechische Regierung hat es sich leichter gemacht indem sie, statt kleinere Strukturen abzubauen einfach die größte genommen hat und das war der ERT.
Es ist ein großer Verlust. Nicht nur für die Familien sondern es ist schade um die gesamte Arbeit, die eine solche öffentlich-rechtlichen Radio und TV-Anstalt geleistet hat. In allen EU-Ländern sind öffentlich-rechtliche Radio und TV-Anstalten das Element der Demokratie.
Was geht den Griechen nun an Inhalten verloren?