Zypern: Wie die UNO in Europa Frieden stiftet

  • This report has been produced during the MEDIANE - Media in Europe for Diversity Inclusiveness -  European Encounter in Nikosia, Cyprus. You will find more about Mediane here: http://www.coe.int/mediane

17.06.2013 | 14:08 | simon INOU

Geteiltes Land, geteilte Stadt. In Nikosia sorgen seit 1964 UNO-Soldaten für Frieden zwischen dem griechischen Süden und dem türkischen Norden.

Nikosia. Ähnlich wie einst in Berlin und immer noch in Belfast, ist das zypriotische Nikosia eine geteilte Stadt. Die berühmte Grenze heißt Leda-Strasse. Seit 1974 – dem Jahr der türkischen Besetzung – ist die Insel geteilt. Und zwar in einen griechischen Süden – die Republik Zypern und EU-Mitglied – und in einen türkischen Norden. Zwischen beiden Teilstaaten steht die UNO, die mit ihren Blauhelmen als Friedensstifter fungiert.

Wer die Stadt Richtung Norden besuchen will, wird von Sandsäcken, Stacheldrähten und verbarrikadierten Häusern behindert. Dahinter verläuft die „Green Line“, eine insgesamt 180 Kilometer lange Grenzlinie. Diese trennt den griechisch-zypriotischen Süden vom türkisch-zypriotischen Norden. Innerhalb dieser „Green Line“, die auch als Demarkationslinie quer durch das Zentrum der Hauptstadt Nikosia geht, sind die UN-Blauhelme ständig in Bewegung. Es wird patrouilliert.

Seit 1964 auf Friedensmission

Autos der UNO, UNO-Soldaten und Plakate mit UNO-Zeichen sind allgegenwärtig. Ein Großteil des UNO-Personals sind die Blauhelme, die Friedensarmee der Vereinten Nationen. Seit 1964 ist diese Friedenstruppe namens UNFICYP ( United Nations Peacekeeping Force in Cyprus http://www.unficyp.org/ )  hier auf Zypern stationiert. Rechtliche Basis dafür ist die Resolution 186 des UN-Sicherheitrates vom 4. März 1964, die Folgendes vorschreibt: (…) The UNFICYP has the role  „… of preserving international peace and security, to use ist best efforts to prevent a recuurrence of fighting an, as necessary, to contribute to the maintenance and restoration of law and order and a return to normal conditions.“

Eine spürbare Konsequenz dieser Entwicklungen ist die Schwierigkeit mit einem Flugzeug direkt in die zypriotische Hauptstadt zu fliegen. Es gibt nämlich keinen kommerziellen Flughafen und somit keinen direkten Flug nach Nikosia. Der ehemalige Flughafen, aufgebaut von der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien im Jahre 1930, hat mit der Besetzung der Türkei 1974 seine Aktivitäten beendet. Auf dem Flughafengelände befindet sich heute das Hauptquartier der UNO in Zypern. Im Alltagsleben der Zyprioten ist Großbritannien noch sehr präsent.

Der Einfluss der Briten

Der Linksverkehr ist hier die Regel. Neben Türkisch und Griechisch spielt die englische Sprache eine bedeutende Rolle. Um hier zu studieren muss man Englisch können. Universitäten und alle Institutionen des tertiären Bildungsbereiches verlangen einen Nachweis der englischen Sprachkompetenz. Wie etwa den internationalen Toefl-Nachweis. (Test of English as foreing language). Laut der Statistik des Cyprus Statistical Service gab es im Jahre 2011, 10026 StudentInnen in Zypern. Die meisten ausländischen StudentInnen stammen aus Indien (2600) gefolgt von Bangladesch (2100).. „Es gibt in Zypern genau 352 StudentInnen aus Kamerun“ sagt Romial Kenmogne, President des kamerunischen Studentenverbandes und Vorstandsmitglied des International Students Association of Cyprus (ISAC) in einem Gespräch mit M-MEDIA.  Die meisten afrikanischen StudentInnen in Zypern stammen aus Kamerun.

Mit Romial Kenmogne hat M-MEDIA in Zypern ein Interview über die Situation von ausländischen, insbesondere afrikanischen StudentInnen in Zypern, geführt. Das Interview wir hier demnächst zu lesen sein.

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