Kurzmeldungen: Gerechte Spenden an Flüchtlinge und Ungerechtigkeiten bei Bildung, Pensionen und Kinderdorfplätzen

28.07.2016 | 12:38 | Konstantin Auer

Oberösterreich: 13,5 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben

Linz, 28. Juli 2016 – Laut der Arbeiterkammer (AK) wurden von Haushalten mit Schulkindern allein in Oberösterreich im vergangenen Jahr 13,5 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben. Das sind im Schnitt 630 Euro pro Familie. Jeder vierte Haushalt wünscht sich oder benötigt Nachhilfe. Fünf Prozent können sich die Lernunterstützung aber nicht leisten. Rund die Hälfte der Eltern, die für eines oder mehrere ihrer Kinder Nachhilfe in Anspruch nehmen, fühlt sich durch die Kosten stark oder spürbar belastet. Besonders betroffen sind Familien mit niedrigem Einkommen. Das führt, laut der AK, dazu, dass man sich gute Noten leisten können muss. Die wichtigsten Gründe für Nachhilfeunterricht: 49 Prozent wollen die Noten der Kinder verbessern, 41 Prozent haben eine Nachprüfung zu machen. Der Präsident der Arbeiterkammer, Johann Kalliauer, fordert daher, dass die individuelle Förderung in der Schule stattfinden soll: „Ziel muss ein Schulsystem sein, das ausreichend Zeit zum Üben und Lernen bietet“. Laut der AK könnte eine „echte“ Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht so eine Leistung erbringen. Im Problemfach Mathematik, in welchem die meiste Nachhilfe benötigt wird, sieht die AK dringenden Handlungsbedarf in der Ausbildung der Lehrkräfte. Auch das Unterstützungspersonal (etwa SchulpsychologInnen, SozialarbeiterInnen, LogopädInnen) müsse verstärkt werden. (M-MEDIA/OTS)

Waschmittel-Spende für Flüchtlingsfamilien

Wien, 28. Juli 2016 – Am 1. Juli 2016 wurde in Wien-Meidling vom Roten Kreuz das Integrations-Wohnhaus „IWORA“ eröffnet. Das Projekt bietet asylberechtigten Familien leistbare Wohneinheiten sowie Unterstützung bei der Erledigung von Behördengängen, bei Arzt-Terminen, in Bildungseinrichtungen oder am Arbeitsmarkt. Die Firma Henkel, welche für Marken wie Persil oder Schwarzkopf bekannt ist, unterstützt karitative Einrichtungen und Sozialmärkte in Österreich jedes Jahr mit Produktspenden im Wert von rund 200.000 Euro. So wurden „IWORA“ jetzt auch eine Waschmittel-Spende im Wert von 9.000 Euro und mit Unterstützung von Samsung eine Waschmaschine zur Verfügung gestellt. Auch die Diakonie Burgenland und der Wiener Integrationsverein „PROSA“ durften sich schon über Spenden freuen. „Bei ‚IWORA‘ leben in sieben Wohneinheiten insgesamt 21 Personen, darunter viele Babies und Kleinkinder“, erzählt Projektleiter Christian Pichler. „Die Bewohner kommen allesamt aus Syrien und versuchen nun, nach ihrer Flucht aus der Heimat, in Österreich Fuß zu fassen“. (M-MEDIA/OTS)

„Identitären“-Demonstration: Grüne spendeten pro Besucher für Flüchtlinge

Wien, 27. Juli 2016 – Am Mittwoch ab 19:00 versammelten sich AnhängerInnen der „Identitären-Bewegung“ zu einer Kundgebung am Christian-Broda-Platz, in der Nähe des Westbahnhofes. Die rechtsextreme Bewegung wollte unter dem Titel „“Kundgebung gegen Terror der Identitären Bewegung Österreich”, die Schuld an den aktuellen Terroranschlägen der Grünen Partei und der „Politik der offenen Grenzen“ unterschieben. Eine Kundgebung vor einem Büro der Wiener Grünen in der Lindengasse im siebten Wiener Gemeindebezirk wurde den Rechtsextremen von der Polizei im Vorfeld schon untersagt. Dennoch wurde auf der Kundgebung angekündigt, dorthin gehen zu wollen. Jedoch konnte sich die spontane antifaschistische Gegendemonstration, welche zuvor die Kundgebung akustisch störte, zuerst dort einfinden. Joachim Kovacs, der Landessprecher der Wiener Grünen, hatte vor der Demonstration schon angekündigt, pro „Identitärem“ 10 Euro an die Flüchtlingsarbeit der Caritas spenden zu wollen. Laut Polizeiangaben nahmen rund 70 TeilnehmerInnen an der Kundgebung teil. Am Donnerstag spendeten die Grünen dennoch 1000 Euro. An der Gegendemonstration nahmen, laut Polizei, 150 Personen teil. Sie wurde von den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) angemeldet. Laut diesen wurden auf der rechtsextremen Kundgebung Personen bei Verstößen gegen das Verbotsgesetz (Wiederbetätigung) beobachtet und eine Person auch angezeigt. (M-MEDIA/OTS)

Equal-Pension-Day

Wien, 27. Juli 2016 – Die Sozialsprecherin der Grünen, Judith Schwentner, stellte am Equal-Pension-Day (27. Juli) fest, dass männliche Pensionisten ein halbes Jahr brauchen, um die Jahrespension einer Frau zu bekommen. „Der Equal-Pension-Day macht damit sichtbar, wie groß für Frauen die soziale Spaltung der Gesellschaft ist“, folgert Schwentner. Eine Lösung für die Einkommensunterschiede müsse schon im Erwerbsleben ansetzen. Die Grünen fordern daher höhere Transparenz und Kontrolle der Lohnhöhen, eine Verteuerung von Mehr- und Überstunden, Arbeitszeitverkürzung, höhere Beteiligung von Vätern an der Betreuungs- und Erziehungsarbeit und Maßnahmen zur Zurückdrängung von Niedrigstlöhnen in Teilzeitjobs. Aber auch über die verschiedenen Pensionssysteme sollten, laut den Grünen, Steuermittel nicht nach Lebenseinkommenshöhen, sondern nach Köpfen verteilt werden. (M-MEDIA/OTS)

SOS-Kinderdorf braucht mehr Plätze

Wien, 22. Juli 2016 – Der Leiter des SOS-Kinderdorfes in Wien, Erwin Rossmann, berichtete, dass Kinder nicht mehr aufgenommen werden können, weil es an Plätzen fehle. Laut ihm sei dies die Auftragssache der Stadt Wien. Gleichzeitig betont er, dass der Tagessatz, den die Stadt Wien pro Kind an das SOS-Kinderdorf bezahlt, zu gering sei. Die Gemeinderätin der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), Sabine Schwarz, fordert nach dem „Hilferuf“ die Stadtregierung auf, für die nötigen Plätze zu sorgen sowie eine umfassende Betreuung zu garantieren. (M-MEDIA/OTS)

 


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