Kurzmeldungen zu den Themen Migration und Integration in Österreich

13.07.2016 | 9:28 | Konstantin Auer

Portugal will mehr Flüchtlinge aufnehmen

Wien, Lissabon, Irak, 4.Juli 2016 – Der Vizepräsident der Socialists & Democrats-Fraktion im Europäischen Parlament, Josef Weidenholzer, hat sich mit Vertretern der portugiesischen Regierung in Lissabon getroffen. Dabei versicherte Portugal, dass es bereit sei, sofort 5000 Flüchtlinge aufzunehmen. Für den Europaabgeordneten Weidenholzer (SPÖ) ist das ein Zeichen dafür, dass die europäische Lösung funktionieren kann. Neben dem stellvertretenden Regierungschef Portugals, Eduardo Cabrita und dem für Migration zuständigen Kommissar, Pedro Calado, aus Portugal hätten, laut Weidenholzer, der im zuständigen Innenausschuss tätig ist, auch andere Staaten positive Signale, Schutzbedürftige aufnehmen zu wollen, gegeben. Weidenholzer will jetzt bürokratische Hürden aus dem Weg räumen. Im Rahmen des europäischen „Umverteilungsprogrammes“ wurden bis jetzt 2783 Personen aus Italien und Griechenland auf andere EU-Staaten „verteilt“.

Mit der portugiesischen Regierung wurde auch die Lage der Jesiden besprochen, welche in den Lagern oft diskriminiert werden. Mirza Dinnayi, Vorsitzender der „Luftbrücke Irak“, betont auch die schlimme Lage der Jesiden im Irak, wo viele in den Händen Daeshs sind oder in Zeltlagern ohne adäquate Betreuung untergekommen sind. Er fordert die Schaffung von Programmen, um diese Leute nach Europa zu bringen und ihre Traumata zu behandeln. (M-MEDIA/OTS)

Kinderuni Wien findet zum 14. Mal statt und erwartet 50.000sten Studenten

Wien, 5.Juli 2016 – Am 11. Juli startet die 14. Kinderuni Wien mit der Eröffnung durch Stadträtin Sandra Frauenberger. Anschließend werden rund 4.000 Kinder und 600 Wissenschafter bei dem aktuellen Programm zum Thema „Was ist Migration?“ in den zahlreichen Hörsälen mitmachen. Um die Vielfalt zu unterstützen ist die Teilnahme kostenlos, gibt es ein Kinderuni-Tagesticket, die Elternbibliothek, Kooperation von „Science in Asylum“ und Veranstaltungen in zehn Sprachen mit Unterstützung von Gebärdensprache-Dolmetschern. Pro besuchter Lehrveranstaltung bekommt man einen Stempel und ist somit zur Sponsion am 24. Juli zugelassen. Für den heuer erwarteten 50.000sten Teilnehmer wartet außerdem eine Überraschung. Homepage: https://www.kinderuni.at. (M-MEDIA/OTS)

Der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) sind Österreichs Sozialleistungen zu teuer

Wien, 7. Juli 2016 – Die FPÖ sieht das Sozialsystem Österreichs überfordert und findet die Ursachen speziell in der Zuwanderung und der Binnenbewegung innerhalb der EU. Vor allem die Kosten für die Mindestsicherung sind für die FPÖ zu hoch und fordert daher die Regierung auf, hier zwischen Staatsbürgern und Nicht-Staatsbürgern (inklusive EU-Bürger) zu unterscheiden. FPÖ-Nationalratsabgeordneter Kickl wirft dem Innenminister Sobotka der Österreichischen Volks Partei (ÖVP) „falsche Prioritätensetzung“ und der Regierung „Nicht-Handeln“ vor. Von Außenminister Kurz (ÖVP) fordert Kickl, dass er verhindern sollte, dass Familienbeihilfe ins Ausland überwiesen wird. (M-MEDIA/OTS)

Industriellenvereinigung wünscht sich Überarbeitung der Migrations- und Integrationsstrategien in Österreich

Wien, 8.Juli 2016 – Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayr fordert wegen der gesteigerten Mobilität und Diversität und dem „steigenden Migrationsdruck“ eine umfassende Gesamtstrategie für Zuwanderung und Migration in Österreich. Deswegen entwickelte die IV das Positionspapier „Migration und Integration neu gestalten“. Kenan Güngör, der das Projekt wissenschaftlich begleitete, spricht von vier Kernkompetenzen, die von der Gesellschaft erwartet werden: Migrations- und Mobilitätskompetenz sowie Aufnahme- und Integrationskompetenz. Es brauche Strategien für gesteuerte und ungesteuerte Zuwanderung und Verantwortlichkeitsstrukturen, erläutert er. Bezüglich der Fluchtmigration soll es nach der IV mehr internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Fluchtursachen und zum „Schutz der Außengrenzen der EU“, geben. Gefordert wird auch der „effektive“ Zugang von Asylwerbern und Asylberechtigten zum Arbeitsmarkt, vor allem für junge Asylwerber mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit zu Lehrstellen. „Einstiegjobs“ sollen auf den regulären Arbeitsmarkt vorbereiten. Für die IV sind aber vor allem gesteuerte Zuwanderungsstrategien nach Bedarf des Arbeitsmarktes und Qualifikation der Zuwanderer wichtig. Dazu soll die Rot-Weiß-Rot-Karte überarbeitet werden und die zeitliche Dauer bei Ausstellung auf zwei Jahre ausgedehnt werden sowie die Notwendigkeit einer ortsüblichen Unterkunft bei Beantragung gestrichen werden. Um hochqualifizierte internationale Studienabsolventen in Österreich zu halten, sollen, laut der IV, auch Absolventen eines Bachelorstudiums die Möglichkeit erhalten, eine RWR-Karte zu erhalten. (M-MEDIA/OTS)

Wirtschaftskammer Österreichs (WKÖ) fordert Überarbeitung der Rot-Weiß-Rot-Karte

Wien, 9. Juli 2016 – Die WKÖ schließt sich den Forderungen der Industriellenvereinigung nach einer Evaluierung der Rot-Weiß-Rot-Karte, wie es auch im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehen ist, an. Martin Gleitsmann, der Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der WKÖ, will damit vor allem dem „Fachkräftemangel durch gezielte Maßnahmen im Rahmen der Migrationspolitik entgegenwirken“. Dafür will er sowohl das Potenzial der Personen nutzen, welche in Österreich Asyl erhalten haben, als auch für gezielten Zuzug sorgen. Er spricht in diesem Zusammenhang auch von der schrumpfenden Bevölkerung Österreichs und den resultierenden Problemen für das Sozialsystem. Außerdem fordert die WKÖ die Öffnung der Rot-Weiß-Rot-Karte für Bachelor- und Doktoratsabsolventen, welche in Österreich studiert haben und eine Ausweitung der Zeit für Arbeitssuche für diese. Für die Mangelberufsliste wünscht sich Gleitsmann mehr Daten aus dem hochqualifizierten Bereich. Da diese Stellen vor allem in Print- und Onlinemedien ausgeschrieben werden, seien sie in der Liste des AMS nicht erfasst. Von der Regierung fordert er einen raschen Zugang zu Lehrstellen für jugendliche Asylwerber mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit. (M-MEDIA/OTS)


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