Arbeitsklima Index: Bei gleicher Arbeit, weniger Geld für Migranten

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27.04.2012 | 17:05 | Ania Haar

Wien. Heute präsentierte die Arbeiterkammer Oberösterreich die Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index. Der Arbeitsklima Index wird anhand rund 4000 Befragungen pro Jahr in einem vierteljährlichen Zyklus durchgeführt. Bei der Befragung geht es um eine subjektive Dimension, die repräsentativ für die Arbeitnehmer Befindlichkeit ist.

„Rund 60 Prozent der Beschäftigten kommen mit ihrem Einkommen kaum oder nicht mehr aus“, so die zentrale Aussage. Im Klartext: Vielen reicht das Einkommen nicht (von 44  auf 50 Prozent) aus. Und das nur innerhalb eines Jahres. Besonders betroffen sind davon Migranten, denn sie verdienen weniger als ihre österreichischen Kollegen.

300 Euro weniger für die gleiche Arbeit

Betrachtet man das Arbeitsverhältnis nach Herkunft so wird sichtbar, dass zu 68 Prozent türkische Migranten als Arbeiter beschäftigt sind, während Österreicher es nur zu 26 Prozent tun. Dagegen stehen im Angestelltenverhältnis rund 57 Prozent Österreicher, während es bei den Türken nur 27 Prozent sind. Im Öffentlichen Dienst wird der Unterschied auch deutlich; um mehr als das Dreifache sind Österreichern im öffentlichen Dienst vertreten als die türkischen Angestellten.

Besonders hohe Einkommensunzufriedenheit ist auch bei den Beschäftigten aus der Türkei zu beobachten. Sie verdienen im Vergleich zu den Arbeitnehmern ohne Migrationshintergrund im Durchschnitt um 1.275 €, es sind rund 300 Euro weniger Bezahlung und das bei gleichen Qualifikationen als einheimische Beschäftigte. Arbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien verdienen für den gleichen Job rund zehn Prozent weniger als gebürtige Österreicher, Arbeiter aus der Türkei sogar rund 20 Prozent, sagte Reinhard Raml vom IFES-Institut  bei der Vorstellung des Arbeitsklima-Index.

Hinzu kommt, dass Migranten nicht nur schlechter bezahlt werden, sondern auch höheren Belastungen, Zeitdruck, schlechter Gesundheitsbelastungen und Unfall- und Verletzungsgefahr am Arbeitsplatz ausgesetzt werden. Insgesamt ein zeichnet sich ein düsteres Bild für Migranten am österreichischen Arbeitsmarkt- so die Auswertung.

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ein Kommentar

  • Peter

    Vielen Dank für die Information. Geschrieben um 7. September 2012 um 21:50 Uhr Antworten

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