Jörg Michner und Wolfgang Höllrigl müssen aufhören sich als Journalisten zu bezeichnen
„Der Kraftfahrer gehört zur Sorte Mann, die zum Glück eher hintern Halbmond lebt. In Ländern, wo das Gesäß beim Beten höher ist als der Kopf. Partnerinnen betrachten sie als Besitz. Macht sich der selbständig, sind sie im Stolz verletzt und drehen durch.“
Da steht in der heutigen gratis Tageszeitung „HEUTE“ auf Seiten 6+7. Worum geht´s eigentlich? Hier geht´s um eine Mordgeschichte. Ein Mann wird beschuldigt seine Frau erstochen zu haben und plötzlich taucht mitten im Artikel ein langer rassistischer Satz auf. Die „Journalisten“ meinen offenbar, dass so ein Verhalten eigentlich „typisch muslimisch“ ist. Sie lassen die Gelegenheit nicht aus, Muslime mit Gewaltverbrechen zu verbinden, obwohl hier nichts dergleichen stattgefunden hat.
Die „Journalisten“ JÖRG MICHNER und WOLFGANG HÖLLRIGL profitieren von der Tat und zeigen uns die Dimension des Rassismus und der Islamophobie in der Tageszeitung Heute. Natürlich mit der Komplizenschaft von der Redaktionsleitung. Warum schaffen es diese „Journalisten“ so einen vorurteilschürenden Text zu publizieren, ohne dass jemand in der Gratiszeitung HEUTE interveniert hat? Ohne dass darüber nachgedacht wird was mit solchen Aussagen angerichtet wird. Immerhin leben in Österreich zwischen 400 und 500.000 MuslimInnen.
Islamophobe Reaktionen in österreichischen Tageszeitungen betreffen viele Medien. Dem österreichischen Journalismus mangelt es an Kompetenzen für kulturübergreifende Sensibilität. Wie ich am 25. September 2012 bei der Eröffnung der diesjährigen Österreichischen Medientagen sagte: Österreichische JournalistInnen müssen interkulturelle Programme absolvieren. Wir brauchen mehr interkulturelle Kompetenzen in der journalistischen Ausbildung. Ich hoffe, dass dieses Thema in der Konzeption der neuen Presseförderung ernst genommen wird.
Übrigens beide „HEUTE“ „Journalisten“ müssen sofort aufhören sich als Journalisten zu bezeichnen. Dazu gehört mehr. Sie sollten sich bei den MuslimInnen Österreichs entschuldigen und auch bei Nicht-MuslimInnen für die Verleumdungen und Verhetzungen, die sie verbreitet haben. Nicht nur diese beiden sondern auch die Chefredaktion von Heute trägt maßgeblich die Verantwortung dafür. Die Chefredaktion der Gratiszeitung HEUTE hat sich inzwischen entschuldigt.
Reaktionen von der ISLAMISCHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT, INITIATIVE MUSLIMISCHER ÖSTERREICHER-INNEN und SOS MITMENSCH
In einer Presseaussendung kritisierte die Journalistengewerkschaft diese Hetze auf das Schärfste, genauso wie die Islamische Glaubensgemeinschaft. Dipl.Ing. Tarafa Baghajati Obmann der Initiative Muslimischer Österreicher-innen ist noch deutlicher: „Die Entschuldigung des Chefredakteurs soll in einer unübersichtlichen Form auf der ersten Seite der nächsten Ausgabe des Gratiszeitung HEUTE abgedruckt sein“. Er bemerkt, dass es hier „nicht um Fremdenfeindlichkeit geht“ sondern um „ein klarer Fall von Islamfeindlichkeit“. Für die Initiative ist eine Online Antwort nicht genug. SOS Mitmensch begrüsst in einer Presseaussendung die rasche Distanzierung des HEUTE Chefredakteurs und betont, dass diese Entgleisung „Konsequenzen haben soll“. Da „MuslimInnen ein wichtiger Bestandteil des Lebens in Österreich sind und der Islam ist eine österreichische Religion, so wie viele andere sei“ wie andere Religionen auch.“ Redaktionsstuben soll, laut SOS Mitmensch „von antimuslimischem Rassismus bereinigt werden.“
ein Kommentar
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Igor Frost
die beiden Autoren sind wohl auch Autoren bei unzensuriert.at Geschrieben um 11. Dezember 2012 um 21:57 Uhr