simon INOU Im Schulbuch Für Geschichte
Es war ein Zufall, als ich vor kurzem erfuhr, dass in einem österreichischen Geschichtsbuch für die AHS Oberstufe ein Kurzporträt von mir zu finden ist. Ich wollte es nicht glauben und entschloss mich, es mir näher anzuschauen.
Die Information erhielt ich von einer Schülerin der 8. Klasse einer Wiener AHS. Ich notierte den Titel des Buches: “Geschichte.aktuell 2 für AHS-Oberstufe, 7./8. Klasse” von Peter Gutschner herausgegeben in Veritas Verlag.
Ich bestellte das Buch. Fünf Werktage später bekam ich es aus Oberösterreich per Post zugesandt – Erlagschein inklusive. Und tatsächlich sah ich mich auf der Seite 212. Sogar mit einem Bild von mir, als ich noch bei Radio Afrika International tätig war.
Im Modul H “Globalisierung” und im Unterkapitel “Multikult”i sah ich mich in einem Radiostudio des österreichischen Rundfunks, dem ORF. Im November 2005 gab ich ein Interview an das Magazin Profil – Profil N° 45 vom 7. November 2005, S. 18 – und daraus wurde zitiert.
Eine andere Migrantin, die im österreichischen Schulbuch neben mir vorgestellt wird, ist die Kindergärtnerin türkischer Herkunft Saadet Tuglan. Sie wohnt in Vorarlberg und engagierte sich schon sehr früh in einem Projekt für “Kinder von Zuwanderern”, wie es im Buch steht.
Dieses Beispiel darf nicht andere Beispiele überschatten. In vielen österreichischen Büchern wird das Thema Migration eher sehr negativ conotiert. Heidi Weinhäupl und Christa Markom haben in ihrem umfassenden Buch “Die anderen im Schulbuch” diesbezüglich ausführlich recherchiert.
In einem Schulbuch verewigt zu sein bedeutet aber noch nicht, dass ich verstaubt der Vergangenheit angehöre sondern vielmehr, dass ich Teil der Gegenwart und Zukunft bin.