China und Österreich erhöhen ihr Handelsvolumen

26.11.2011 | 0:42 | Lisa Moravec

Ende Oktober besuchte Hu Jintao, der chinesische Präsident  Österreich, um die politische und wirtschaftliche Beziehung zwischen den beiden Ländern zu stärken. Hu Jintao unterzeichnete bei seinem Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer ein neues Handelsabkommen im Wert von 17 Mrd. Euro. Österreich und China planen ihren bilateralen Handel in den kommenden Jahren sogar zu verdoppeln.

Sowohl China als auch Österreich würden von dem bilateralen Handels- und Zahlungsabkommen, das in Hu Jintao bei seinem Besuch in Wien unterzeichnet hat, gleichermaßen profitieren, sagt  Xia Yang, Handelsrat der chinesischen Botschaft in Wien. Österreich könne dadurch mehr exportieren und sein Bruttoinlandsprodukt steigern, während China an österreichischem Know-how interessiert sei um die eigene Produktion zu verbessern. „Auf manchen Gebieten sind Österreichs Technologien und Know-how weltweit führend, und haben somit gute Chancen am chinesischen Markt“, sagt Yang.

In einem neuen Handelsabkommen hat China zugestimmt, österreichische Produkte aus zehn festgelegten Industriebereichen zu importieren. Der Großteil der Importe kommt aus der Chemie-, IT-, Medizin-, Umwelt- und aus der Maschinenbauindustrie. Yang: „In den vergangenen Jahren hat China hauptsächlich Autozubehörteile, elektronische Produkte, Präzisionsgeräte in der Mess- und Regeltechnik, Maschinen und Medizin aus Österreich importiert.“

Handelsvolumen verdoppeln

Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich Christoph Leitl, strebt an, das Handelsvolumen zwischen China und Österreich in Zukunft zu verdoppeln. Für Yang liegt das durchaus im Bereich des Möglichen. „In den letzten 2-3 Jahren ist das bilaterale Handelsvolumen zwischen China und Österreich jährlich um 15 bis 25 Prozent gewachsen. Diesen Trend sieht man sowohl bei den Exporten als auch bei Importen. Den wichtigsten Faktor spielt dabei die schnelle Expansion der chinesischen Wirtschaft mit einer durchschnittlichen Jahreswachstumsrate um die 10 Prozent in den letzten 30 Jahren.”

Da China ein riesiger Markt mit 1,4 Mrd. Einwohnern und einem aktiven Wirtschaftsmarkt ist, sei es schwer vorherzusagen, an welchen österreichischen Produkten China am meisten interessiert wäre, meint Yang.

Die wirtschaftliche Situation in China werde sich in den nächsten Jahren verändern, nicht nur weil der Yuan an Wert gewinnen werde, sondern auch wegen der steigenden Gehälter. Dass höhere Löhne die Anzahl der Importe in China vergrößern und dessen Exporte reduzieren würden glaubt Yang aber nicht. „Höhere Gehälter werden die Menge der Exporte aus China nicht beeinflussen, da China ein großes Land ist und Gehälter je nach Region stark variieren.“ Obwohl der Wert des Yuan steigen werde, werde China den Handel mit Österreich weiter ausbauen.

Zum Ländervergleich: Die Bevölkerung Chinas ist 163-mal größer, als die österreichische. Das Pro-Kopf-Einkommen ist jedoch fünfmal kleiner als das in Österreich. Die Europäische Union ist nach den USA Chinas zweitgrößter Handelspartner.

 

 


Kommentieren Sie den Artikel





Weitere Artikel von Lisa Moravec